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Veranstaltung im Jubez

„FLINTAlternative Festival“ in Karlsruhe will zeigen: Metal ist nicht nur Männersache

Drei Metal- und Alternative-Bands heizen an diesem Freitag im Jubez ein. Das Besondere: Hier stehen Frauen im Zentrum und wollen auch auf queere Anliegen aufmerksam machen.

Die Band Full Stop aus Freiburg gastiert im Jubez Karlsruhe.
Modern Metal bringt die Freiburger Band Full Stop mit zum „FLINTAlternative Festival“, das am Freitag im Karlsruher Jubez stattfindet. Foto: Jubez

Zwar hat sich in den vergangenen Jahren einiges getan. Trotzdem sind Musikfestivals, besonders im Rock- und Metal-Genre, immer noch fast ausschließlich eine reine Männerdomäne. Stark unterrepräsentiert sind Flinta-Personen. Die Abkürzung steht für Frauen, Lesben, intersexuelle, nichtbinäre, Trans- und Agender-Menschen. Nun gibt es hierzu eine Veranstaltung in Karlsruhe.

Mit dem „FLINTAlternative Metalcore Festival“ gibt das Jubez am Freitag drei Flinta-Bands eine Plattform und schafft einen zukunftsweisenden Gegenpol zu dieser Situation. Full Stop aus Freiburg bieten Modern Metal, der von den harten, schnellen Riffs der Gitarristin und den Clean- und Guttural-Gesangspassagen der Frontfrau gesprägt ist.

Die Metalcore-Band Beyond The Last Coast aus Göppingen wandelt auf den Spuren von Bring Me The Horizon und mischt melodische Riffs und harte Breakdowns mit ruhigen Passagen mischt. Und die Crossover-Band Captivated aus Karlsruhe begann einst als Poppunk-Band und entwickelte sich dann in Richtung Alternative-Rock, der immer härter wurde. Seit Endes des Jahres 2023 ist Captivated beim Karlsruher Label Iwishicouldstay unter Vertrag, im Dezember erschien die Debüt-EP „Tragedy / Reality“.

Karlsruher Musikerin regte das Festival im Jubez an

Von deren Sängerin Lena Mayer-Davidsson stammt auch die Anregung zum Festival. Sie habe sich lange Zeit davor mit dem Gedanken herumgeschlagen, wie sehr sie sich – teils aus eigener Erfahrung, teils mit Blick auf die Frauenquoten bei großen Festivals – ein flintabezogenes Event für den Metal/Metalcore/Alternative Bereich wünsche.

Ich möchte für diese wertschätzende Atmosphäre sorgen.
Lena Mayer-Davidsson
Sängerin bei Captivated

„Als ich dann noch gesehen habe, dass Nesrin Aman vom Jubez das Flinta-Rap-Festival organisiert hat, war ich sofort für unser Genre angefixt: wir brauchen sowas auch“, sagt Mayer-Davidsson. „Ich möchte mehr Sichtbarkeit und mehr Flinta-Quote. Vor allem möchte ich aber für diese stärkende, offene und wertschätzende Atmosphäre sorgen.“

Also nahm sie Kontakt zu Jubez-Bookerin Nesrin Aman und gemeinsam machten sie sich an die Organisation und Ausgestaltung des Festivals. „Es hat mich gefreut, dass Lena mich angesprochen hat“, so Nesrin Aman. „Ich möchte nicht nur, dass meine Veranstaltungen erfolgreich sind, es ist mir auch wichtig, dass ich wahrgenommen und kontaktiert werde.“

Die Vorschläge zu den beiden eingeladenen Bands stammen ebenfalls von Lena Mayer-Davidsson, die mit Captivated schon früher zusammen mit Beyond The Last Coast und Full Stop aufgetreten war. „Mit diesen beiden Bands konnte ich dabei zum ersten Mal Berührungspunkte zu gleichgesinnten Frauen in Metal(core) Bands herstellen“, erläutert sie. „Die Atmosphäre sowohl hinter, als auch vor der Bühne mit flinta- oder frauen-besetzten Bands habe ich dabei als queere Frau stärkend und heimisch empfunden.“

Auch queere und feministische Initiativen stellen sich im Jubez vor

Darüber hinaus wurden queere und feministische Initiativen eingeladen. QueerKAstle werden mit einem Infostand vor Ort sein, das Offene Feministische Treffen will mit Flyern auf den Internationalen Frauentag aufmerksam machen. LTOF (Ladies TakeOver Friday) und QueerKA bewerben die Veranstaltung auf Social Media und nicht zuletzt wird der Verein serio workshop eine Siebdruckmaschine mitbringen und vor Ort die Designs dreier Künstlerinnen aufdrucken, die ihre Motive für die Veranstaltung erstellt haben.

„Für mich ist es von großer Wichtigkeit, auf meine Community aufmerksam zu machen und diese auf die Bühne zu bringen“, so Lena Mayer-Davidsson. Sie wolle aktiv zur Veränderung der ungleichen Verteilung von Musikerinnen und Musikern auf Bühnen beitragen. „Natürlich kann ich als mich weiblich identifizierende Sängerin lediglich einen kleinen Teil dazu beitragen“, räumt sie ein. Aber es sei ein wichtiger Schritt, mit diesem Festival ein klares Lebenszeichen zu setzen, Strukturen zu etablieren und Netzwerke aufzubauen. Und natürlich die Bühne ordentlich zu rocken.“

Service

Freitag 23. Februar, ab 19.30 Uhr im Jubez Karlsruhe, Kronenplatz 1: FLINTAlternative Metalcore Festival mit den Bands Full Stop, Captivated und Beyond The Last Coast. www.jubez.de

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