Skip to main content

Nachruf

Pforzheim trauert um CDU-Politiker Thomas Dörflinger

Der unerwartete Tod von Thomas Dörflinger erschüttert viele Menschen in Pforzheim und der Region. Der CDU-Politiker engagierte sich auch in vielen Ehrenämtern, vor allem der Sport lag ihm am Herzen.

Thomas Dörflinger
Der langjährige Vorsitzende des CDU Stadtverbands Pforzheim, Thomas Dörflinger ist tot. Er starb im Alter von 61 Jahren. Foto: Torsten Ochs / Archivfoto

Er war ein Vollblut-Kommunalpolitiker und fast 40 Jahre Mitglied der CDU. Mit ebenso großer Leidenschaft engagierte sich Thomas Dörflinger im Ehrenamt: Am 17. April ist er unerwartet im Alter von 61 Jahren gestorben.

Dörflinger war mit Unterbrechungen von 1999 bis 2014 im Pforzheimer Gemeinderat aktiv und seit 2016 Vorsitzender des CDU-Stadtverbands, dem er zuvor schon als Vize angehört hatte. Im Juni 2022 wurde er dann mit 94,7 Prozent der Stimmen als Vorsitzender wiedergewählt.

Pforzheims CDU würdigt Verstorbenen als engagierten Streiter fürs Gemeinwohl

Einer der Menschen, die ihn gut kannten, ist der Pforzheimer CDU-Bundestagsabgeordnete Gunther Krichbaum. „Ich war und bin zutiefst erschüttert. Die Nachricht hat uns alle völlig unvermittelt getroffen.“ Krichbaum beschreibt die enge Zusammenarbeit mit Dörflinger innerhalb der CDU, über Jahrzehnte hinweg. Sein Tod reiße eine tiefe Lücke.

CDU-Gemeinderatsfraktion und Kreisverband Enzkreis/Pforzheim würdigen den Verstorbenen in einem gemeinsamen Nachruf: „Mit Thomas Dörflinger verlieren die CDU und die Stadt Pforzheim einen überaus engagierten Streiter für das Gemeinwohl. Seine Kameradschaft und seine Herzlichkeit werden uns fehlen.“ Dörflinger habe die CDU maßgeblich geprägt.

Er war sehr geschätzt bei den Menschen.
Gunther Krichbaum
CDU-Bundestagsabgeordneter

Persönlich hebt Krichbaum Dörflingers besonnene Art hervor: Diese habe ihm viele Sympathien zugetragen. „Er war sehr bürgernah, bodenständig und sehr geschätzt bei den Menschen. Das hat man gemerkt, wenn man mit ihm zusammen unterwegs war.“

CDU-Fraktionssprecherin Marianne Engeser begann ihre Arbeit im Gemeinderat 1999, zur gleichen Zeit wie Dörflinger. Seither kreuzten sich beider Wege immer wieder. Es gab über die CDU viele Berührungspunkte. „Wir sind sehr betroffen, und es tut uns sehr leid für die Familie“, sagt Engeser stellvertretend für ihre Parteikollegen. Der Tod ihres langjährigen politischen Weggefährten mit nur Anfang 60 habe sie sprachlos gemacht.

Caritasvertreter schätzen Sachverstand und menschliche Art

Ein langjähriger Wegbegleiter ist auch CDU-Stadtrat Jörg Augenstein, der Dörflinger vor allem durch den Sport verbunden war: Von 2010 bis 2020 stand Dörflinger dem Handballkreis Pforzheim vor, zeitweise war er Vorsitzender des TV Brötzingen und zuletzt dessen Ehrenvorsitzender. „Er war immer ansprechbar.“ Nie sei ihm etwas zu viel gewesen. Augenstein erinnert sich an eine Sportkooperation der Brötzinger Vereine gemeinsam mit Dörflinger.

Beim Richtfest des Huchenfelder Hallenbads habe er von dessen Tod erfahren, ergänzt Augenstein. Er sei tief bestürzt gewesen. Kurz davor hatte er ihn noch beim CDU-Klausurtag gesprochen.

Familie Dörflinger hatte darum gebeten, keine Nachrufe vor diesem Samstag zu veröffentlichen.

In einer Traueranzeige der Stadt Pforzheim, die daher erst an diesem Samstag erscheint, bekunden der Pforzheimer Gemeinderat und Oberbürgermeister Peter Boch (CDU) ihre Trauer „um einen leidenschaftlichen Kommunalpolitiker, einen in vorbildlicher und vielfältiger Weise ehrenamtlich engagierten Träger der Landesehrennadel und hochgeschätzten Mitmenschen“. 

2014 wurde Dörflinger für sein ehrenamtliches Engagement mit der Landesehrennadel ausgezeichnet.

Der Verstorbene war außerdem im Aufsichtsrat des Caritasverbands Pforzheim. Dieser bescheinigt Dörflinger in einem Nachruf, der ebenfalls erst an diesem Samstag erscheint, ein verdienter Christ gewesen zu sein, für den stets der Mensch im Mittelpunkt gestanden habe.

Dörflinger habe mit seinem Sachverstand als Diplom-Betriebswirt und seiner menschlichen Art sehr zur Entwicklung des Caritasverbands beigetragen. Er war „ein Pforzheimer Kind und imponierte durch sein weitreichendes Netzwerk. Er schaffte Verbindungen und wusste auch in schwierigen Situationen zwischen den Akteuren zu vermitteln“.

nach oben Zurück zum Seitenanfang