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Gott hat den Tod überwunden

Ettlinger Pfarrer: „Ostern erzählt von einer Hoffnung, die auch von Gewalt und Tod nicht zerstört werden kann“

Welche Bedeutung haben Ostersonntag und Karfreitag? Was kann man aus dem Ostergedanken für die heutige Zeit und die heutige Gesellschaft mitnehmen? Andreas Heitmann-Kühlewein, Pfarrer der evangelischen Johannesgemeinde Ettlingen, gibt Antworten.

Easter Jesus Christ rose from the dead. Sunday morning. Dawn. The empty tomb in the background of the crucifixion. Happy easter. Christian symbol of faith, art illustration painted oil style.
Das leere Grab als Symbol der Auferstehung: Jesus Christus ist nach dem Tod am Kreuz am Karfreitag aus dem Grab auferstanden. Für die Christen ist das österliche Geschehen ein Symbol für Zuversicht. Foto: vladischern/Adobe Stock
 Welche Bedeutung hat das Osterfest in der Kirche?
Meine Grundschüler habe ich kürzlich gefragt: Könnt ihr euch eine Macht vorstellen, die stärker ist als der Tod? Wir Christen feiern an Ostern, dass Gott den Tod überwunden hat – in der Auferstehung von Jesus. Davon singen wir, das feiern wir in den Ostergottesdiensten.
Gibt es da Unterschiede zwischen Evangelischer und Katholischer Kirche?
Nein, inhaltlich nicht. In den letzten Jahren ist die Feier der „Osternacht“ auch in den evangelischen Kirchen immer beliebter geworden. Mancherorts gibt es aber auch Auferstehungsfeiern am Ostersonntag früh auf dem Friedhof, was meines Erachtens eine eher evangelische Tradition ist. 

„An Karfreitag geht es um Versöhnung zwischen Gott und den Menschen“

Andreas Heitmann-Kühlewein, Pfarrer der evangelischen Johannesgemeinde Ettlingen.
Andreas Heitmann-Kühlewein, Pfarrer der evangelischen Johannesgemeinde Ettlingen. Foto: Johannesgemeinde Ettlingen
Was ist mit dem Karfreitag? Früher galt er gar nicht als so hoher Feiertag. Warum kommt ihm gerade in der Evangelischen Kirche eine so hohe Bedeutung zu?
Das Neue Testament sagt, dass Gottes Gegenwart gerade im Leiden und Sterben von Jesus besonders präsent ist – also nicht erst danach, an Ostern. Am Kreuz ist Jesus den Leidenden nah. Ein Gott, der in der Not nicht fern ist. Und es geht um Versöhnung zwischen Gott und den Menschen. Jesus betet am Kreuz: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun
Was kann man aus dem Ostergedanken für die heutige Zeit und die heutige Gesellschaft mitnehmen?
Wir leben ja in einer Zeit vieler Krisen. Viele haben das Gefühl, es wächst einem alles über den Kopf. Ostern erzählt von einer Hoffnung, die auch von Gewalt und Tod nicht zerstört werden kann. Der Glaube an die Auferstehung stärkt so die eigene Hoffnung – und motiviert Menschen dazu, sich auch in dunklen oder ausweglosen Situationen für die Liebe oder den Frieden einzusetzen. 

Die BNN wünschen all Ihren Leserinnen und Lesern frohe Ostern.

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