Wer folgt als Bundestagskandidat der CDU Karlsruhe auf Ingo Wellenreuther? Am Samstag, 16. November, stimmen die Mitglieder ab. Sie haben die Wahl zwischen drei Männern. Wer sind die drei?
Tobias Bunk hat sich nach dem Ampel-Aus als Erster beworben. Der 26-Jährige arbeitet als Unternehmensjurist und hat es im Juni in den Gemeinderat geschafft. Er betont in seinem Bewerbungsschreiben an die CDU-Mitglieder seine Heimatverbundenheit. Hier sei er geboren, aufgewachsen und zur Schule gegangen. Hier lebe und arbeite er.
Im Gemeinderat setzt sich Tobias Bunk nach eigenen Angaben für eine „generationengerechte, wirtschaftsfreundliche und pragmatische Politik in Karlsruhe“ ein. Besonders wichtig ist ihm nach eigenen Aussagen der Kontakt zu den Menschen und der persönliche Austausch vor Ort. Bei der CDU Karlsruhe war er Kreisgeschäftsführer und ist nun Schatzmeister.
Bunk betont Dank an Ingo Wellenreuther
Bunk darf sich der Unterstützung von Ingo Wellenreuther sicher sein. Er leitet dessen Wahlkreisbüro und bezeichnet den Abgeordneten als „wertvollen Ratgeber“, dem er sehr viel zu verdanken habe.
Sollte er am Samstag nominiert und am 23. Februar gewählt werden, will sich Tobias Bunk unter anderem für eine Politik einsetzen, die Leistung belohnt, die klar für Recht und Ordnung eintritt und pragmatische Lösungen anbietet.
Sein Herausforderer ist ein Jahr jünger und heißt Benedikt Bühler. Der Apotheker aus Grötzingen stammt wie Bunk ebenfalls aus Karlsruhe. Die Stadt bedeute für ihn Heimat. Bereits als Schüler habe er sich für die Belange der jungen Generation eingesetzt, etwa als Vorsitzender des Stadtschülerrats, als Mitglied des Schulbeirats des Karlsruher Gemeinderats sowie des Landesschüler- und Landesschulbeirats.
Bühler wirbt in seinem Bewerbungsschreiben damit, dass er sich als Apotheker in dritter Generation mit Leidenschaft für eine starke Gesundheitsversorgung von den Jüngsten zu den Ältesten in Deutschland einsetze. Im Bundestag stand der 25-Jährige schon am Rednerpult: Als Pharmaziestudent habe er eine Petition an den Deutschen Bundestag vorstellen dürfen.
Neben seinen beruflichen Erfahrungen zählt Benedikt Bühler ehrenamtliche Tätigkeiten auf: in der CDU Karlsruhe-Stadt, als Mitglied des Bundesfachausschusses Gesundheit und Pflege der Mittelstandsunion der CDU/CSU in Berlin oder als Beirat im Landesapothekerverband Baden-Württemberg.
Bühler ist Stimmenkönig im Grötzinger Ortschaftsrat
Bühler wurde als Stimmenkönig in den Grötzinger Ortschaftsrat gewählt, im Gemeinderat ist er erster Nachrücker der CDU.
Als Abgeordneter in Berlin würde sich Benedikt Bühler gerne für eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung und Gesundheitspolitik sowie für eine Entlastung der Unternehmen und Bürger durch sinnvolle Digitalisierung einsetzen. Zudem befürworte er einen erleichterten Zugang für qualifizierte Fachkräfte zum Arbeitsmarkt – statt ungeregelter Zuwanderung.
Auch der ehemalige Profisportler Akich bewirbt sich
Dritter Kandidat ist Julian Akich. Der 36-Jährige aus Karlsruhe arbeitet als Rechtsanwalt, Unternehmensberater und Coach. Zwischen 2007 und 2010 war er als Mitglied der Bundeswehr und Mitglied der Taekwondo-Nationalmannschaft Profisportler. Ehrenamtlich engagiert er sich im Vorstand des Gesamtelternbeirats der Kindertageseinrichtungen in Karlsruhe.
Akich wollte sich nach eigenen Angaben nie politisch engagieren. Doch nach dem Zerfall der Ampelkoalition verspüre er ein ungutes Gefühl. Es fehle ein Konzept, eine klare Vision für das Land. „In welchem Deutschland wollen wir leben, und was müssen wir dafür in welchem Zeitraum tun? Ich vermisse Klarheit“, schreibt er an die Mitglieder. Die Zustimmung zur AfD wachse auch deshalb, weil ihre Botschaft klar ist: „Wir sind der Gegenentwurf zum politischen Establishment.“
Thematisch legt Akich die Schwerpunkte in seinem Bewerbungsschreiben auf Zuwanderung und Wirtschaft. Er fordert unter anderem, die weltpolitischen Realitäten anzuerkennen und das eigene Wohl in den Mittelpunkt zu stellen – selbst wenn dies bedeute, etwa mit den Taliban über die Rückführung von Straftätern und/oder Gefährdern zu sprechen. Es gelte, den Fokus auf die wichtigsten Bereiche des Staates zu legen: Gesundheit, Sicherheit, Wirtschaft, Bildung.