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14. September
Hier wird am Tag des offenen Denkmals in und um Bretten Geschichte lebendig

In Bretten, Oberderdingen und Knittlingen kann man am 14. September in die örtliche Historie eintauchen. Am Tag des offenen Denkmals kann man dort alte Gebäude erkunden und dabei vieles über deren Geschichte erfahren.

Drei Fachwerkhäuser in Knittlingen.
Das Knittlinger Faust-Museum – hier ein Archivfoto – öffnet am Tag des offenen Denkmals seine Pforten. Dort wird ein Museumsfest mit einem vielfältigen Programm gefeiert. Foto: Jochen Göbel

Baukunst-Freunde und Geschichtsinteressierte aufgepasst: Am letzten Tag der Sommerferien in Baden-Württemberg gibt es in Bretten, Oberderdingen und Knittlingen gleich mehrfach die Möglichkeit, alte Gebäude zu erkunden und dabei vieles über deren Geschichte sowie die Geschichte der früheren Bewohner zu erfahren.

Möglich macht dies der bundesweite Tag des offenen Denkmals, der diesmal am kommenden Sonntag, 14. September, über die Bühne geht. Hierbei kann man teils exklusive Einblicke in historisch bedeutsame Bauwerke erhalten, da viele dieser Gebäude sonst nur an bestimmten Tagen oder zu besonderen Anlässen geöffnet sind.

Insgesamt sieben Gebäude sind bei der 2025er-Auflage dieses Aktionstags in Bretten und den Umlandgemeinden geöffnet. Eine Übersicht über die geöffneten Bauten sowie kurze Informationen zu den angebotenen Programmen.

In Bretten öffnen das Gerberhaus und das Melanchthonhaus ihre Pforten

Das Gerberhaus, das älteste Wohn- und Wirtschaftsgebäude der Stadt Bretten, hat längst einen festen Platz am Tag des offenen Denkmals. Das historische Gebäude in der Altstadt wurde im Jahr 1585 errichtet und überstand als eines von wenigen Häusern den großen Stadtbrand von 1689. Seit 1994 ist das Gerberhaus (Gerbergasse 10) ein Museum. Es beherbergt Exponate zur Wohnkultur, zum Gerberhandwerk und zur Lederverarbeitung sowie wechselnde Sonderausstellungen.

Am Tag des offenen Denkmals wird das Gerberhaus von 11 bis 16 Uhr wieder von Living-History-Darstellern aus der Region bevölkert. Die Besucher werden bei freiem Eintritt ins 16. Jahrhundert entführt und können zeitgenössische Handarbeiten und Handwerke erleben und so Einblicke in vergangene Alltagswelten gewinnen. Von 11 bis 14 Uhr gibt es zudem die Gewandberatung „um 1504“ der Projektgruppe IG Gewand.

Ebenfalls kostenlos kann man am 14. September das Melanchthonhaus am Brettener Marktplatz erkunden und dort allerhand Wissenswertes über Philipp Melanchthon, den bekanntesten Sohn der Stadt, sowie seine Rolle in der Reformation und sein Wirken als Universalgelehrter erfahren.

Außerdem besteht an diesem Tag letztmals die Gelegenheit, die Ausstellung „Meine Brettener aber blieben treu – Melanchthon und Luther im Streit um die evangelische Freiheit im Bauernkrieg 1525“ zu besichtigen. Zum Abschluss des Aktionstages gibt es um 17 Uhr die Finissage mit einem Werkstattgespräch zum Thema „Gerechtigkeit! Was heißt christliche Verantwortung heute?“, an dem unter anderem die Grünen-Landtagsabgeordnete Martina Häusler und Tobias Wrzesinski, Geschäftsführer der DFB-Stiftung Egidius Braun und Sepp Herberger, teilnehmen.

In Oberderdingen kann man am 14. September das „Blaue Haus“ besichtigen

Interessante und vor allem seltene Einblicke in zwei markante und stadtbildprägende Gebäude kann man am Tag des offenen Denkmals in Oberderdingen erhaschen. Interessierte können das „Blaue Haus“ (Obere Gasse 15) von 14 bis 17 Uhr besichtigen, zudem werden Führungen angeboten. Das zweigeschossige Wohnhaus mit seinem Mansardenwalmdach, einem Satteldach mit dreifach vorspringendem Giebel und aufwendigem Zierfachwerk, stammt im Kern aus dem Jahr 1583.

Zwischen 14 und 17 Uhr kann man auch das Fachwerkwohnhaus am Lindenplatz besichtigen. Das denkmalgeschützte Gehöft mit Wohnhaus und Scheune aus dem 18. Jahrhundert, das viele Jahre leerstand, soll umgenutzt werden. Im Wohnhaus entstehen neue Wohnungen, die Scheune soll im Rahmen der Städtebauförderung zu einem Kindergarten ausgebaut werden, auch hier sind Wohnungen vorgesehen. Am 14. September kann allerdings nur das Wohnhaus besichtigt werden.

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In Knittlingen erhält man Einblick in drei historische Gebäude

Drei historische Gebäude kann man 2025 am Tag des offenen Denkmals in Knittlingen besichtigen. Bei freiem Eintritt wird im Faust-Museum (Kirchplatz 2) ab 12 Uhr ein Museumsfest mit einem bunten Programm gefeiert. So bietet die Theatergruppe Laterna Mystica etwa ab 14 Uhr im Faust-Café im Vortragssaal des Faust-Archivs kostenlosen Kaffee und Kuchen an, für kleine Künstler gibt es eine Mal-Station.

Um 14 Uhr hält Claus Priesner in der Galerie des Faust-Archivs den Vortrag „Haschisch, Love and Peace – Eine kleine Geschichte der Kultdroge der Hippie-Generation“. Ab 15 Uhr bieten Jonathan Hille und Museumsleiterin Denise Roth Kurzführungen durch die Dauerausstellung sowie die bis zum Jahresende verlängerte Sonderausstellung „Break on through (to the other side) – Rock-Musik als faustische Grenzüberschreitung“ an.

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Daneben wird um 11 Uhr, um 12.30 Uhr und um 14 Uhr im Fachwerkhaus in der Knittlinger Straße 8, das in den Jahren 1584 und 1585 erbaut wurde, jeweils eine einstündige Lehmputz-Werkstatt angeboten. Dabei können die Teilnehmer Lehmputz auf eine aufgearbeitete Wand auftragen und so einen Eindruck von einer traditionellen Putzmethode bekommen.

Jeweils 20-minütige Führungen (14 Uhr, 15 Uhr, 16 Uhr) zu „Kultur im Kirchle“ gibt es außerdem in der evangelischen Kirche in Hohenklingen (Stockachstraße 3). Mit ihrem Dachreiter prägt die schmucke Kirche am Wetteplatz das Ortsbild. Eine Besonderheit der Kirche ist die Uhr, die mehrere Familien in Hohenklingen abwechselnd von Hand aufziehen.

Tag des offenen Denkmals

Immer am zweiten Sonntag im September findet in Deutschland der Tag des offenen Denkmals statt. Koordiniert wird dieser Aktionstag seit 1993 durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz. Das Ziel des Offenen-Denkmal-Tages ist es, die Bedeutung des baukulturellen Erbes erlebbar zu machen. Die Idee zum Tag des offenen Denkmals stammt aus Frankreich, wo 1984 der damalige Kulturminister Jack Lang die Tage der offenen Türen in historischen Sehenswürdigkeiten ins Leben rief. In Deutschland öffnen jedes Jahr rund 7.500 Denkmale in über 2.700 Kommunen an diesem Tag ihre Türen und Pforten. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz wählt jedes Jahr ein Motto aus, um neue Aspekte der Denkmalpflege in den Blickpunkt zu rücken – diesmal lautet das Motto „Wert-voll: unbezahlbar oder unersetzlich?“. Weitere Informationen zum Tag des offenen Denkmals findet man auf www.tag-des-offenen-denkmals.de. Dort gibt es auch detaillierte Informationen zu den geöffneten Denkmälern und dem jeweiligen Programm.

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