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In dieser Band spielen alle mit

An der Musikschule Waghäusel-Hambrücken gibt es eine inklusive Band

Kulturelle Teilhabe mit Leidenschaft: Gi-La-Ni-Ka aus Waghäusel spielt Pop, Rock und eigene Kompositionen. 

Gina Sälzler (rechts) legt sich bei ihrem Lieblingslied „99 Luftballons“ voll ins Zeug. An ihrer Seite Coachin Eva Mensch.
Gina Sälzler (rechts) legt sich bei ihrem Lieblingslied „99 Luftballons“ voll ins Zeug. An ihrer Seite Coachin Eva Mensch. Foto: Pia Jäger

„99 Luftballons“, den Text singt Gina auswendig. Sie legt alles in ihre Stimme, eindringlich und voller Emotionen. Und sie tanzt dazu, gibt jedem Wort seine eigene Bewegung mit. Keine Frage: „99 Luftballons“, das Lieblingslied von Gina Sälzler, darf beim Benefiz-Rockkonzert nicht fehlen.

Die junge Frau ist Sängerin der inklusiven Band Gi-La-Ni-Ka (Gina, Nicolai, Lars, Katrin), die 2007 von vier Musikerinnen und Musikern mit Behinderung an der Musikschule Waghäusel-Hambrücken ins Leben gerufen wurde. Mitinitiiert wurde das Projekt von Musiktherapeutin Cordula Reiner-Wormit, die an der Musikschule den Fachbereich Inklusion und Musiktherapie leitet. Auch Instrumental- und Gesangspädagogen unterstützten die Musikerinnen und Musiker als Coaches.

Im Laufe der Zeit stießen immer neue Instrumentalistinnen und Sänger dazu – mit und ohne Behinderung. Seit nunmehr zehn Jahren spielen sie in der aktuellen Besetzung zusammen. „Musik ist großer Bestandteil unseres Lebens, ganz egal ob man eine Beeinträchtigung hat oder nicht“, sagt Allround-Musiker Alexander Stassen. „Jeder ist so okay, wie er ist, und die Musik verbindet unsere kunterbunte Gruppe.“

Seit zehn Jahren spielen sie in der derzeitigen Besetzung

Sie spielen Pop und Rock, singen Englisch und Deutsch, covern originalgetreu oder arrangieren neu. Jeder spielt so, wie er sich gerade fühlt und wie er kann. Und genau so ist jeder mit seinen Fähigkeiten eine Bereicherung für die Band, für den Klang der Songs. Und das macht die Band Gi-La-Ni-Ka zu gelebter Inklusion, zu kultureller Teilhabe aller Menschen, unabhängig von Einschränkungen, Alter, Herkunft oder Geschlecht.

„Wir machen gute Musik, die immer Freude macht“, sagt Cordula Reiner-Wormit. Und man spürt die Leidenschaft, mit der alle dabei sind. Beispielsweise bei „Boulevard of Brokes Dreams“, wenn Johannes Straßburg Mundharmonika spielt oder bei „Life is live“, wenn Nicolas Haffner am Schlagzeug den Rhythmus vorgibt. Ein Blick auf die Noten? Nein, den braucht er nicht. „Ich spiele auswendig.“

Heavy Metal ist Nikolais Genre

Nikolai Frank ist von Anfang an dabei. Er singt und spielt Schlagzeug, gibt in jeder Probe, bei jedem Auftritt alles. Heavy Metall ist sein Lieblingsgenre, da kann er Gas geben. Und er schreibt eigene Songs, auch für seine Band. „Für meine Band tue ich alles“, sagt Nikolai. „Meine Band ist wie eine Familie für mich.“

Ja, sie haben alle ein Auge aufeinander, sie vertrauen sich gegenseitig und sind einfühlsam. Wenn einer zur Probe kommt, der einen schlechten Tag hat, dann ist es meist Johannes, der das sofort spürt. „Dann gehe ich auf ihn zu und nehme ihn in den Arm“, sagt Johannes.

Service

Gi-La-Ni-Ka ist beim Benefiz-Rockkonzert der Band Rock’ntary  zugunsten der Karl-Berberich-Schule am Sonntag, 5. Mai, in der neuen Fahrzeughalle der Straßenmeisterei Bruchsal, Forster Straße 14, ab 17.30 Uhr als Vorband zu hören. Das Kartenkontingent ist allerdings laut Veranstalter bereits ausgeschöpft.

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